Die Entstehung der heutigen
Concert Band Ruhr
1924
Gründung des "Kath. Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden"

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Einige Mitglieder des damaligen kath. Jünglingsvereins in Werden knüpften 1924 an die bis 1914 bestehende Blaskapelle ihres Vereins an. Alte,teils reparaturbedürftige Instrumente lagerten noch bei einem Vorstandsmitglied. Ohne Vorkenntnisse, aber mit Eifer begaben sich die etwa 20 jungen Musiker unter der Leitung des ehem. Militärmusikers Wilh. Gerlach aus Kettwig ans Werk und konnten 1926 im Festzug zum 50jährigen Bestehendes Jünglingsvereins erstmals auftreten – mit einem Repertoire von 3 Märschen.
Bald folgten kleinere Konzerte, man wirkte bei Prozessionen und Festzügen auch außerhalb Werdens mit.
Das „Kath. Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden“, wie es sich seit Beginn der 30er Jahre nannte, wuchs stetig – auch musikalisch. Als es 1939 zwangsweise unter dem Namen „Werdener Blasorchester“ in die Reichsmusikkammer eintreten musste, zählte der Verein bereits 37 Musiker.
Doch nicht nur die Nazis machten ihnen das Leben damit schwer, dass jedes noch so kleine Ständchen von der Reichsmusikkammer und der Polizei genehmigt werden musste und die Anträge bisweilen auch abgeschmettert wurden; auch das Erzbistum Köln verbot damals noch die Musik von Blasorchestern in Gotteshäusern. So beschränkten sich die Aktivitäten des Orchesters auf Konzerte und Karnevalssitzungen, auf Ständchen, Prozessionen und Festzüge. Musste die 1929 angefertigte Uniform in der NS-Zeit anfänglich schon demontiert werden, so folgte 1936 das völlige Uniformverbot – denn dann hatte es nur noch eine zu geben. Bis Ende 1943 konnte die Orchestertätigkeit aufrechterhalten werden.

1944
Dirigent Werner Lortz und Pilgerfahrt Rom

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Nach Ende des Kriegs fand sich eine kleine Gruppe, die unter dem alten Namen die Arbeit wieder aufnahm. Mit dabei war auch Werner Lortz, der von 1957–1993 als Dirigent das Pfarrorchester zu dem gemacht hat, wie es sich heute darstellt. Er führte 1960 das Saxophonregister ein, um auch neuzeitliche Musik spielen zu können, und betrieb eine vorzügliche Jugendarbeit, so dass heute ein beträchtlicher Jugendanteil zu finden ist. dieser Prozentsatz war nur zu Zeiten des Jünglingsvereins höher. Dabei darf man nicht vergessen, dass er der bislang einzige Dirigent war, der kein Berufsmusiker war. 1987 erhielt er für seine Verdienste um das Orchester den päpstlichen Orden „Pro ecclesia et pontifice“.
Höhepunkt des Orchesterlebens war sicherlich der Besuch anlässlich des 50-jährigen Bestehens zusammen mit der Pilgergruppe des Bistums Essen im Jahre 1975 in Rom.
Bei einer Audienz auf dem Petersplatz blieb Papst Paul VI. mit seinem Papamobil vor dem musizierenden Pfarrorchester stehen, hörte sich ihren Choral (Tochter Zion) zu Ende an und überreichte dem Dirigenten Heinz-Josef Bresser eine besondere Gedenkmedaille zum Heiligen Jahr. Das Orchester war in dieser einen Oktoberwoche in Rom in aller Munde: Es spielte im Petersdom und auch sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit (z.B. in den öffentlichen Verkehrsmitteln)

1976
Umbenennung zu "Pfarrorchester St. Ludgerus Essen-Werden"

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Das „kath.“ wurde Anfang der 80er Jahre aus dem Vereinsnamen gestrichen, da es zusammen mit dem „Pfarrorchester“ eine Tautologie darstellte, außerdem hatten sich auch einige evangelische Musiker eingefunden.
Seit Mai 1994 hat das Pfarrorchester ein neues, ziviles, der bevorzugten Musikrichtung eher gerecht werdendes Erscheinungsbild in petrol und grau, das die von 1967–1993 getragenen, an Polizisten erinnernden Uniformen ablöste.
Seit 1995 machen auch Frauen aktiv mit, und seit dem 14. April 1998 ist der gemeinnützige Verein ins Vereinsregister eingetragen. Von Juni 1993 bis Juni 1998 leitete Erhard Naschinski das Orchester. Unter seiner Stabführung konnte das Orchester seine musikalische Entwicklung fortsetzen. Besondere Ereignisse in der Zusammenarbeit waren die Unterhaltungskonzerte 1994 und 1996 sowie das Doppelkonzert mit der Koninklijke Harmonie Ste. Cecilia Zele/Belgien 1998.
Im Vorfeld der 1200-Jahrfeier Werdens knüpfte das Pfarrorchester Kontakt zu einem der besten belgischen Amateurblasorchester, der „Koninklijke Harmonie Ste. Cecilia Zele“. Durch die Partnerschaft mit diesem Orchester bildet der Verein eine weitere Klammer in der zwischen Werden und Zele angestrebten neuen Partnerschaft anlässlich des 1200jährigen Bestehens und der ebenso langen gemeinsamen Geschichte beider Orte, die auf Gründungen Ludgers zurückgehen und durch Lehns- und Zehntrecht für die Abtei Werden bis 1803 schon eng miteinander verbunden waren.
Ein gemeinsames Konzert von Pfarrorchester und Harmonie Ste. Cecilia am 21. März 1998, ein vom Pfarrorchester gestalteter Gottesdienst in der Zeler Ludgeruskirche und die Verbrüderung der beiden Orchester im Zeler Rathaus am darauffolgenden Tag waren der Auftakt zu weiteren gemeinsamen Vorhaben.
Neuer Dirigent des Pfarrorchesters wird am 13. August 1998 der Polizeimusiker Uwe Krause.

1998
Hans Jäckel und seine Umstrukturierung
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1999 erlebte das Pfarrorchester unter Federführung von Geschäftsführer Hans Jäckel einen „heißen Herbst“:
Am 28./29. August kam die Königliche Harmonie Ste. Cecilia aus Zele zum Gegenbesuch, zum 1200-jährigen Bestehen Werdens wurde ein gemeinsames Konzert in der neuen Aula der Folkwanghochschule gegeben. Am 19. September wurde das 75. Gründungsfest mit einem Hochamt und anschließendem Festakt in der Aula des Gymnasiums Essen-Werden gefeiert. Und nach einem Probenwochenende vom 24.–26. September in Bad Honnef gab das Orchester am 1. und 2. Oktober zwei Jubiläumskonzerte unter der Leitung von Heinz-Josef Bresser gemeinsam mit den Werdener Sangesfreunden unter seinem ehemaligen Dirigenten Werner Lortz, darunter auch gemeinsame Stücke. Mit diesem musikalischen Höhepunkt schloss das Orchester die Reihe der Feierlichkeiten in seinem und im Werdener Jubiläumsjahr ab.
In der Zeit ab 2000 vollzog das Orchester einen zukunftsweisenden Verjüngungsprozess und senkte das Durchschnittsalter von 41 Jahren Ende 1999 auf 35 Jahre Ende 2009.
Aus beruflichen Gründen legte Uwe Krause Ende Februar 2003 das Dirigat nieder. Sein Nachfolger wurde Tobias Liedtke. Mit ihm ging der Musikstil des Orchesters in Richtung sinfonischer Blasmusik. In den folgenden drei Jahren erarbeitete das Orchester acht Konzertprogramme. Ein Sommerkonzert und ein Adventskonzert standen jährlich auf dem Terminplan, meist zusätzlich noch ein Frühjahrsprogramm. In diese Zeit fiel auch das Jubiläum zum 80-jährigen Bestehen des Orchesters, das mit dem Konzert „Latin Fever“ in Tor 2 und in der Erlöserkirche musikalisch begangen wurde. Aufgrund der hohen Probenintensität und der zahlreichen, zumeist professionellen Aushilfen steigerte sich das musikalische Niveau auch des Kernorchesters erheblich. Daneben entwickelte sich ein eigenständiges Jugendblasorchester mit eigenen Konzertauftritten.
Dieser schnelle musikalische Fortschritt brachte jedoch gravierende Probleme im Vereinsleben mit sich. Ältere Mitglieder konnten das hohe Tempo nicht mehr mitgehen und fühlten sich im Orchester nicht mehr heimisch. Es bildeten sich ein Kernorchester für die laufenden Auftritte und ein erweitertes „Projektorchester“ für die Konzertvorhaben heraus. Die immense Belastung durch die hohe Konzertdichte, die hohe Fluktuation aus einem Fundus von zeitweise bis zu 50 temporären Musikern, welche keine Orchestermitglieder waren, sowie durch finanzintensive Aushilfen und Notenkäufe konnte der Vorstand nicht weiter tragen, sodass er im Januar 2005 geschlossen zurücktrat. Der neue Vorstand um Klaus Koenen, Rainer Derksen und Petra Steffen erkannte bald, dass die Zielsetzungen von Verein und Dirigent nicht mehr vereinbar waren und führte im April 2006 einen Dirigentenwechsel herbei.
Eine weitere Änderung, die in diese Jahre fällt, betrifft das Erscheinungsbild des Orchesters. Die vielen Aushilfen machten es unmöglich, weiterhin grüne Jacken für alle Musiker anfertigen zu lassen. Daher spielt das Orchester seit dem Konzert am 13. Juli 2003 wieder in Schwarz. Schwarze Einheitskleidung trug das Orchester bereits zwischen 1945 und 1967. Bis zur Klusenfeier 2005 fuhr das Orchester noch zweigleisig – Grün für Laufauftritte, Schwarz für konzertante Auftritte –; seitdem tragen die Musiker nur noch Schwarz.

2006
Ralph Rüegg und Blasorchester Essen Werden e.V.

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Der neue Dirigent, der Schweizer Schlagwerker und Schlagzeuglehrer Ralph Rüegg, konnte auf ein zwar kleineres, aber völlig intaktes und engagiertes Orchester bauen, denn die Kernmannschaft war dem Verein fast komplett erhalten geblieben.
Ralph Rüegg baut seither das Niveau der Musiker weiter aus und erarbeitete mit „Goldene Zeiten“ 2006, „Film und Fernsehen“ 2007, „Chrüsimüsi“ 2008, „Abenteuerland“ 2009 und „Ruhrpole“ 2010 fünf gefeierte Konzertprogramme. Das Orchester arbeitet unter Ralph Rüegg kontinuierlich an jährlich neuen Konzert- und Platzkonzertprogrammen und an der Erweiterung seines festlichen Repertoires.
Mit 35 aktiven Mitgliedern hat das Orchester heute eine sehr gute Stärke. Mit der eingangs beschriebenen Altersstruktur ist es leistungs- und zukunftsfähig, freut sich auf weitere Jugendförderung und blickt 2011 im Jahr seines 87-jährigen Bestehens bereits freudig auf seine nächsten musikalischen Programme, neuen Auftritte und großen Jubiläen.

2021
Concert Band Ruhr

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